„Bares für Rares“-Versuch scheitert: Horst Lichter grätscht Expertin in Parade
Die Expertin staunte: Die Vase, die in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ zum Verkauf angeboten wurde, war von „zeitloser Schönheit“. Leider konnten diesen Eindruck weder Horst LIchter noch das Händlerteam bestätigen.
„Das ist eine ganz besondere Vase, in die man sich ein bisschen reingucken muss“, erklärte „Bares für Rares“-Expertin Berding in der Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow. Danach versuchte sie, Lichter in den Bann des Verkaufsobjekts zu ziehen – schließlich habe dies eine hypnotisierende Wirkung. „Hat’s geklappt?“, fragte die Expertin hoffnungsvoll.
„Bares für Rares“-Experte ist ganz begeistert
Doch Lichter schien den Scherz nicht mitspielen zu wollen und gab sich ungewohnt einsilbig: „Nö.“ – „Schade“, schnaufte die Expertin enttäuscht.
Zeit, die beiden Verkäuferinnen ans Pult zu holen: die beiden Freundinnen Doris und Christin aus Hessen. Die Vase hatten die Eltern von Doris zur Hochzeit im Jahr 1953 geschenkt bekommen.
„Ich habe erst später entdeckt, dass sie von Gallé stammt“, erzählte Doris. Horst Lichter wurde angesichts des „mächtigen Namens“ hellhörig: „Ui!“ Auch Berding war begeistert und verriet: „Ich freue mich so sehr über diese Vase, denn ich finde sie großartig. Sie gefällt mir unfassbar gut.“ Vor allem die Art der Dekoration hatte es ihr angetan.
Die Technik – ein Patent von Émile Gallé – hieß Brique Taillé. Dabei handelt es sich um eine bestimmte Art von Schnitttechnik, „einen polierten Tiefschliff in einer dickwandigen Vase“, erklärte Berding. Das Überfangglas sei in mehreren Glasschichten aufgebaut und danach dekorativ geschliffen und poliert worden.
Dafür wünschte sich die Verkäuferin noch 200 Euro. Trotz der Beschädigungen schätzte Berding den Wert aufgrund der Seltenheit auf 500 bis 700 Euro. Im perfekten Zustand wäre der Preis noch auf 900 Euro geklettert, verriet sie. „Wunderbar“ fand Doris den Schätzpreis und meinte: „Hoffentlich sind die Händler auch so begeistert.“
„Was ist das denn?“, fragte zuerst Elisabeth Nüdling. Als der Markenname Gallé fiel, konnte sie kaum glauben, dass die Vase wirklich von dem berühmten französischen Glaskünstler stammte. „Die Werke sind meist feiner“, war die Händlerin vor allem von der Ausführung irritiert.
Roman Runkel findet das Stück „schwierig“
Auch Jan Cizek zweifelte: Objekte von Gallé kannte er als lichtdurchlässige, schimmernde Glaswerke. Die Vase von Doris wirkte in seinen Augen hingegen „fast wie aus Bakelit“. Steve Mandel bot derweil als Erster 150 Euro. Wolfgang Pauritsch, der „die Form selten“ fand, erhöhte auf 200 Euro. „Schwierig“, murmelte Roman Runkel – und bot lieber nicht mit.
Als die Verkäuferin die Expertenschätzung nannte, lieferten sich Mandel und Pauritsch ein kleines Bietergefecht. Doch mehr als 400 Euro wollte auch Steve Mandel nicht zahlen. Er erhielt den Zuschlag – und versprach: „Sie wird in Ehren gehalten.“ Einen Namen hatte er auch schon für seinen Neuzugang: „Vase-Line.“