Neue Beweise im Fall Maddie McCann – Forensiker spricht von Durchbruch
Noch ist der Vermisstenfall Maddie McCann ungelöst. Ein Experte bewertet bestimmte Spuren als möglicherweise belastend für den Hauptverdächtigen.
Frankfurt – Seit 18 Jahren gibt es keine Spur von der vermissten Madeleine McCann. Deutsche Ermittlerinnen und Ermittler geht davon aus, dass die damals Dreijährige aus einer Ferienanlage in Portugal entführt und Opfer eines Verbrechens geworden ist. Im Fokus steht Christian B, der wegen eines anderen Falls in einem deutschen Gefängnis sitzt. Er beteuert seine Unschuld. Bislang gibt es keine Anklage im Fall Maddie gegen ihn. Es gilt die Unschuldsvermutung. Eine neue Dokumentation legt jedoch nahe, dass es Beweise gibt, die den Verdacht gegen ihn „erheblich stärken“.
Neue Hinweise im Fall Maddie McCann sollen zum verdächtigen Christian B. führen
Die Dokumentation „Madeleine McCann: The Unseen Evidence“, präsentiert von The Sun und ausgestrahlt auf Channel 4, enthüllt weitere Indizien, „die auf seine Beteiligung an diesem ungelösten Verbrechen hinweisen könnten.“ In einem verlassenen Versteck in Neuwegersleben, Sachsen-Anhalt, entdeckte die Polizei angeblich Badeanzüge, Spielsachen sowie Waffen und Chemikalien.
Zusätzlich soll eine Festplatte mit 80 Gigabyte an Bildern und ein Laptop-Schlüssel gefunden worden sein. Diese Funde könnten die Ermittlerinnen und Ermittler auf die Spur des Verdächtigen im Zusammenhang mit dem Verschwinden von Madeleine McCann gebracht haben. Auch die Durchsuchungen am Arades-Stausee in Portugal könnten damit in Verbindung stehen.
Ungelöster Vermisstenfall Maddie: Spuren könnten Verdächtigen belasten
Forensikexperte Robert Green von der Universität Kent sieht in den Ermittlungen Chancen. „Der Fund von Gegenständen wie einer Maske, Waffen und insbesondere der Festplatte deutet auf eine mögliche Verbindung zu weiteren kriminellen Aktivitäten hin, die eine gründlichere Untersuchung der Vergangenheit des Verdächtigen rechtfertigen könnten“, erklärte er gegenüber The Mirror.
Auch die neue Suche vermutet der Forensiker in diesem Zusammenhang mit dem Fall Maddie McCann. Ermittlerinnen und Ermittler hofften, „dass zusätzliche Beweise zu einem Durchbruch führen könnten“. Bestehende Beweise würden kontinuierlich neu bewertet und erfolgversprechende Spuren verfolgt, speziell bei Fällen, die seit Jahren ungelöst sind.
Neue Beweise im Fall Madeleine McCann? Ermittler sehen Chance auf Durchbruch
Im Fall der vermissten Maddie startete die Staatsanwaltschaft Braunschweig Anfang Juni eine Suchaktion in Portugal. Auf einem etwa 50 Hektar großen Gebiet in der Nähe von Praia da Luz wurden verlassene Häuser, Wasserbrunnen und Zisternen durchsucht. Ob dabei etwas gefunden wurde, ist unklar. „Zu den Ergebnissen der Ermittlungen können derzeit noch keine Angaben gemacht werden“, teilte die Staatsanwaltschaft Braunschweig am 10. Juni mit.
Es sollen jedoch Proben von Knochen und Kleidungsstücken aus Deutschland nach Portugal gebracht worden sein, um untersucht zu werden, berichtet The Sun. Was das genau bedeutet, bleibt abzuwarten. Sicher ist, dass auch nach 18 Jahren noch verwertbare Spuren sichergestellt werden können, erklärte ein Experte auf Anfrage von IPPEN.MEDIA.
Ermittlern läuft die Zeit davon
Christian B. verbüßt derzeit eine Gefängnisstrafe wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Frau im Jahr 2005 in Praia da Luz. In diesem Urlaubsort an der Algarve verschwand Madeleine McCann am 3. Mai 2007. Seine derzeitige Gefängnisstrafe endet laut Staatsanwaltschaft im September 2025. (ml)