Beinahe-Crash im “Bares für Rares”-Studio: Auf dem Reitbären benehmen sich die Verkäufer*innen wie kleine Kinder – aber wie viel ist er wert?
In der Anmoderation stört sich Trödel-Papst Horst Lichter am Begriff „Problembär“ – schließlich seien wir es doch, die stören, und nicht die Tiere. Aber es geht ja nicht um einen „Problembären“, sondern um einen Reitbären – und den sogar von Steiff.
Wenn man das Band herauszieht, brummt er sogar noch. Kein Wunder also, dass das kleine Mädchen, das den Reitbären (ich hatte das Wort zuvor auch noch nie gehört) Anfang der 1960er von ihren Großeltern geschenkt bekommen hat, höllische Angst vor dem Spielzeug hatte. Doch das hat auch eine gute Seite: So ist der Reitbär so gut wie unbenutzt – und selbst 65 Jahre später noch im besten Zustand.
Und das könnte sich – trotz eines fehlenden Halsbands – durchaus auszahlen. Schließlich ist der Reitbär von Steiff – und wo der Steiff-Knopf im Ohr steckt, muss man ja bekanntermaßen den einen oder anderen Schein mehr locker machen.
Ihr wisst ja, dass ich selbst immer gerne mitrate, obwohl ich keine Ahnung habe – meine persönliche Schätzung, bevor der Verkäufer seinen Wunschpreis genannt und sich der Experte zu Wort gemeldet hat: 500 Euro – Steiff zieht immer und ein Reitbär ist im Gegensatz zu Reitpferden mal echt was Besonderes.
Der Verkäufer will den Bären einfach nur in guten Händen wissen
Alles ab 50 Euro wäre fein, teilt der Verkäufer dem durchaus überraschten Horst Lichter mit – schließlich hat der Moderator mit einem (deutlich) höheren Wunschpreis gerechnet. Aber dem Verkäufer ist offenbar nur wichtig, dass das Spielzeug seiner Frau in gute Hände kommt. Der Experte ist da aber schon deutlich zuversichtlicher, schließlich hätte so ein Reitbär damals neu 210 DM gekostet – das entsprach Anfang der Sechzigerjahre einem durchschnittlichen Monatsgehalt.
Seine Expertise: Auch heute noch könnte man bei dem gegebenen Zustand durchaus mit 350 bis 400 Euro rechnen.
Fast-Unfall mit dem Reitbären
Aber bevor die Händler*innen ganz erwachsen zu feilschen beginnen, benehmen sich erstmal wie die kleinen Kinder: Die deutsche Juwelierin und Geschäftsfrau Susanne Steiger setzt sich sofort auf den Spielzeugbären – und lässt sich von ihrem Kollegen, dem Kunst- und Antiquitätenhändler Walter Lehnertz, an einem Seil durchs Studio ziehen.
Allerdings geht es dabei mit zu viel Tempo in die Kurve und der Zusammenstoß mit einem metallenen Motor (siehe Titelbild dieses Artikels) kann nur gerade so verhindert werden. Womöglich kam Susanne Steiger dabei ihre Nebentätigkeit als Pferdesportlerin zugute.
Aber dann wird doch noch geboten – vor allem zwei der Verkäufer steigern sich in einen Bieterwettstreit, während der Rest direkt von Anfang an raus ist. Am Ende geht der Reitbär an den deutschen Kunst- und Antiquitätenhändler David Suppes – für 450 Euro. Also innerhalb der Experten-Expertise – aber eben auch das Neunfache (!) des Wunschpreises des Verkäufers.
Habt ihr besser getippt als ich, wie viel das Stück diesmal wert ist? Oder habt ihr sogar noch weiter danebengelegen? Wenn ihr weiter mitraten wollt, kann ich euch jedenfalls direkt auch noch den folgenden Artikel empfehlen – vielleicht tippt ihr ja dort (wieder) besser als ich: