Gerner im Koma – aber sein letzter Wille sorgt für Eiskälte im Raum!
„Die Stimmen im Aufsichtsrat gehen zu gleichen Teilen an die Kinder und Kindeskinder von Jo Gerner.“ — Dieser Satz des Notars legt für einen Moment einen eiskalten Schleier über den Konferenzraum der Gerner Financial Group. Und als die Beteiligten ihre Blicke austauschen, ahnt noch niemand, wie tief der Riss gehen wird, den dieses Dokument hinterlässt.
Jo Gerner, der Patriarch, der Strippenzieher, der Banker – liegt im Koma. Unfähig, seine Macht selbst auszuüben. Doch vorausschauend wie immer hat er eine Vorsorgevollmacht erstellt, lange bevor der Unfall alles veränderte. In dieser Phase der Unsicherheit – als er dachte, er würde an Demenz erkranken – sicherte er ab, wer im Fall seiner Handlungsunfähigkeit entscheiden darf.
Und jetzt ist es soweit. Fünf Personen sitzen am Konferenztisch, zwischen Aktenmappen und Schweigen: Katrin, begleitet von Johanna. Julian und Matilda, seine beiden Kinder aus zweiter Ehe. Und ein Notar, gespielt von Pierre Sanoussi-Bliss, der die Stimmung mit jedem Wort weiter auflädt.
Vanessa und Sunny, eigentlich auch Erbberechtigte, sind nicht anwesend. Johanna verzichtet ausdrücklich auf Anteile. Und so bleiben nur noch zwei: Matilda und Julian.
Für Matilda scheint der Moment klar. Sie hat das Gespräch mit ihrem Vater noch im Ohr. Am Krankenbett, wenige Stunden vor der OP, sagte er zu ihr: „Ich möchte, dass du dich um die Bank kümmerst.“ Julian war dabei. Er hörte es. Er weiß es.
Also spricht Matilda. Erinnert die Runde an Gerners letzten Wunsch. Sie zittert leicht, doch ihre Stimme bleibt klar. Dann dreht sie sich zu Julian: „Du warst dabei. Du kannst es bestätigen.“
Doch was folgt, ist kein Nicken. Kein Wort der Unterstützung. Nur ein ausweichender Blick.
In diesem Moment zerbricht nicht nur Matildas Hoffnung. Es zerbricht etwas Tieferes: Das Vertrauen zwischen Geschwistern, das Gefühl, in der Familie aufeinander zählen zu können. Stattdessen steht da ein Mann, der seine Chance wittert. Ein Platz in der Bank. Einfluss. Anerkennung. Macht. Dinge, die er nie ganz hatte. Dinge, die er sich jetzt nehmen will – selbst wenn er dafür den letzten Willen seines Vaters verrät.
Die Reaktionen sind vielschichtig. Katrin bleibt distanziert, Johanna wirkt verletzt. Matilda jedoch ist fassungslos. Julian hat ihr in den Rücken gefallen – eiskalt, berechnend.
Und Gerner? Er liegt im Koma. Weit entfernt von all dem – und doch ist es seine Stimme, sein Wille, der jetzt verraten wird. Sein Wunsch, dass Matilda übernimmt, verhallt in einem Raum, in dem niemand mehr zuhört.
Ist dies der Anfang vom Ende der Gerner-Familie – oder wird Matilda noch die Kraft finden, für das zu kämpfen, was ihr wirklich zusteht?