„Mir schlottern die Knie“ – Preis für Familienerbstück verblüfft Verkäufer bei „Bares für Rares“
Da muss der Verkäufer bei „Bares für Rares“ erst einmal tief Luft holen: Seine fast 200 Jahre alte Diamant-Brosche hat einen völlig anderen Wert als erwartet.
Köln – Dirk Freiherr von Kleist-Buchholz ist „angeheirateter Adliger“, wie er in der beliebten Trödelshow „Bares für Rares“ erklärt. Die Familie seiner Frau gehört zu altem deutschem Adel. In deren Auftrag ist der selbstständige Unternehmer dann auch zu Gast in der ZDF-Show. Im Gepäck hat er eine mit Diamanten besetzte Brosche aus Silber – ein Erbstück der Urgroßmutter seiner Frau.
Preis für antikes Familienerbstück verblüfft bei „Bares für Rares“
Schmuck-Expertin Wendela Horz kann ihre Begeisterung kaum im Zaum halten – ähnlich wie auch schon beim einem Smaragd-Collier, das sie in einer Abendshow von „Bares für Rares“ bewertet hatte. Freudestrahlend hält sie sich die Brosche an ihre Bluse. „Das würd ich wohl machen“, kommentiert sie dazu. Bevor er die Fachfrau zu Wort kommen lässt, will Moderator Horst Lichter – anders als üblich – aber zunächst den Wunschpreis des Besitzers hören. 500 Euro gibt dieser an.
Wendela Horz lässt sich dazu zunächst nichts entlocken, sie steigt in die Expertise für die Diamant-Brosche ein. Um „höfischen Schmuck“ handele es sich, definitiv aus Adelskreisen – der Hamburger Freiherr bestätigt dies. Die Gestaltung aus verschiedenen Blüten und Blättern weise auf eine Entstehungszeit um die 1840er Jahre hin, ebenso wie die Punze, erläutert die Expertin dann.
Insgesamt ist das Schmuckstück aus Silber verziert mit rund 100 Diamanten in verschiedenen Größen, die zusammen etwa zehn Karat auf die Waage bringen. Schon da muss Besitzer Dirk erstmals schlucken. Echt geschockt wirkt er, als Wendela Horz ihre Preiseinschätzung abgibt: „Das ist ein ganz wunderbares Schmuckstück, das ich mit etwa 5000 Euro bewerten würde.“
Susanne Steiger und Anaisio Guedes konkurrieren um antike Brosche
5000 statt 500 Euro, der 54-jährige Unternehmer kann es kaum fassen. „Ich konnte es am Anfang nicht glauben, mir schlotterten ein bisschen die Knie“, sagt er noch, bevor es in den Händlerraum geht. In derselben Episode von „Bares für Rares“ machte Wendela Horz ein weiteres Paar glücklich. Nach ihrer Expertise stiegen der Verkäuferin eines antiken Armbands die Tränen in die Augen.
Dort warten neben Schmuckhändlerin Susanne Steiger die Händler Jan Čížek, David Suppes, Christian Vechtel und Anaisio Guedes. Vor allem Letzterer ist als leidenschaftlicher Broschen-Liebhaber bekannt – erst kürzlich erwarb Guedes bei „Bares für Rares“ eine Anstecknadel, die er seither bei jedem Auftritt in der ZDF-Show am Revers trägt.
Als Susanne Steiger das Kästchen mit der Brosche öffnet, wirft sie deshalb auch gleich einen vielsagenden Blick in Richtung des Brasilianers. Sie weiß wohl, wer bei dieser Verhandlung ihr ärgster Konkurrent wird. „Ich möchte die Brosche wirklich gerne haben“, gibt Guedes auch unumwunden zu. Immerhin habe er gerade erst in Hamburg, seiner Wahlheimat, einen Broschenclub gegründet, plaudert er aus dem Nähkästchen. Aber, schränkt er ein: „Ich weiß nicht, ob ich sie mir auch leisten kann.“
Das erste Gebot – 1000 Euro – kommt dann jedoch von Jan Čížek. Guedes erhöht gleich auf 2000 Euro, Steiger auf 3000. Dann kommen die Gebote kurz ins Stocken. Als die Expertise von 5000 Euro genannt wird, erhöht Anaisio Guedes auf 3200 Euro. Kurz gehen die Gebote noch hin und her – am Ende erhält Susanne Steiger bei 4000 Euro den Zuschlag. Und ein glücklicher Freiherr Dirk geht mit immerhin dem Achtfachen seines Wunschpreises nach Hause.