Schauspieler Dietmar Mössmer ist tot: Publikumsliebling aus Tirol stirbt mit 69 Jahren

Petra Lange Frau Daria Trenkwalder Tochter Dietmar Moessmer Schauspieler Muenchen 18.04.2024 Sendlingertor Filmtheater-R

Er war kein Lautsprecher – und gerade dafür wurde er geliebt: Dietmar Mössmer, bekannt als Sergente Alvise aus den Donna-Leon-Krimis, ist tot. Der gebürtige Tiroler starb am Freitag im Alter von 69 Jahren nach längerer Krankheit.

Tirol – Dietmar Mössmer, geboren 1955 in Zams (Tirol), war ein Schauspieler, der leise Töne bevorzugte – und dabei Großes bewirkte. Nach seinem Schauspielstudium begann er 1979 am Theater am Landhausplatz in Innsbruck und war anschließend zwei Jahre Ensemblemitglied am Tiroler Landestheater.

 

Schauspieler Dietmar Mössmer ist tot
Den entscheidenden Karriereschritt verdankte Mössmer der renommierten Schauspielerin Ruth Drexel: Sie holte ihn 1983 an das neu gegründete Münchner Volkstheater, wo er sich schnell als feste Größe etablierte. Stücke wie „Glaube und Heimat“ oder „Die Liebe zu den drei Orangen“ machten ihn einem Theaterpublikum in Bayern bekannt. Es folgten Engagements am Theater im Künstlerhaus Wien, in Pasing und bei den Luisenburg-Festspielen in Wunsiedel.

 

Einem Millionenpublikum wurde Mössmer jedoch vor allem durch das Fernsehen vertraut: Von 2000 bis 2019 spielte er in der ARD-Reihe „Commissario Brunetti“ den leicht überforderten, aber liebenswerten Sergente Alvise. Mit lakonischem Witz und viel Feingefühl hauchte er der Figur eine Tiefe ein, die weit über das Klischee des Sidekicks hinausging – ein treuer Gehilfe des Commissarios, oft mehr Hindernis als Hilfe, aber immer mit Herz.

Mössmers Darstellung galt vielen Fans als heimlicher Höhepunkt der Krimireihe – eine Art tragikomische Studie über Untertanengeist mit Menschlichkeit. Insgesamt blieb er der Figur 19 Jahre lang treu.

Stammgast im deutschen Krimi
Ob „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „SOKO München“, „Der Bulle von Tölz“, „Die Rosenheim-Cops“ oder „Hubert und Staller“ – Mössmer war in nahezu jedem namhaften deutschen Krimiformat zu sehen. Dabei blieb er stets zurückhaltend und wirkte nie aufdringlich, sondern überzeugte durch Präsenz und Charaktertiefe.

 

Sein Kinodebüt gab Mössmer 1984 in „Raffl“, einem Film des Tiroler Regisseurs Christian Berger. Weitere Auftritte folgten in „Hanna Monster Liebling“, „Mautplatz“ und später auch in Oskar Roehlers Literaturverfilmung „Elementarteilchen“.

 

Verbundenheit mit Tirol bis zuletzt
Trotz seiner zahlreichen Engagements in Deutschland zog es Mössmer jeden Sommer zurück in seine Heimat: Bei den Volksschauspielen in Telfs war er von 1982 bis 1990 eine feste Größe. Besonders eindrücklich blieb seine Rolle als Norg in Felix Mitterers Stück „Drachendurst“ – gemeinsam mit Tobias Moretti und Gregor Bloéb.

 

Auch als Hörspielsprecher war Mössmer gefragt: Für das ORF-Landesstudio Tirol übernahm er regelmäßig Rollen – unter anderem in „Hofers letzte Rede“ (2016) von Christoph W. Bauer und „Schande. Blut. Krieg.“ (2018) von Egon A. Prantl.

Dietmar Mössmer starb am Freitag (2. Mai 2025) im Alter von 69 Jahren nach längerer Krankheit. Er hinterlässt eine Tochter. Mit ihm verliert die österreichisch-deutsche Kulturszene einen Künstler, der lieber spielte als schillerte – und genau deshalb so viele Herzen gewann. (mh)

 

Source: https://edition.cnn.com/
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