„Wenn du arbeiten gehst, lass ich mich scheiden“ – „Hartz und herzlich“-Darstellerin unter Druck
Bei Hannelore und Ralf von „Hartz und herzlich“ stehen klare Ansagen ins Haus. Sogar von Scheidung des Paares ist die Rede.
Regelmäßig müssen Bürgergeld-Empfänger das Jobcenter aufsuchen. So auch „Hartz und herzlich“-Hannelore aus Trier, die mit einer ganzen Handvoll Informationen zurück zu ihrem Mann Ralf kehrt. Doch dieser macht ihr eine ganz klare Ansage und droht mit Scheidung, wenn sie etwas Bestimmtes tut.
„Ich lass mich scheiden“ – Bürgergeld-Empfängerin steht vor Entscheidung
Die beiden „Hartz und herzlich“-Teilnehmer Hannelore und Ralf leben seit 37 Jahren von finanzieller Unterstützung des Staates. Sie erhalten sowohl ihre Warmmiete vom Amt bezahlt als auch 900 Euro Bürgergeld im Monat. Als die 58-Jährige von ihrem Termin beim Jobcenter zurückkehrt, reagiert ihr Mann überraschend. Denn offenbar steht ein Ehedrama bei den beiden „Hartz und herzlich“-Teilnehmern ins Haus.
Die Arbeitslose hat vom Jobcenter verschiedene Jobvorschläge mitgebracht. Zudem soll sie vier Bewerbungen pro Monat schreiben. Doch auch wenn Hannelore ernsthaft arbeiten wollte, hätte sie mit dem 59-Jährigen ein Problem. Er sagt ihr bei RTLZWEI in der Sendung „Hartz und herzlich“: „Keinen Arbeitsvertrag unterschreiben!“ Und fügt an: „Wenn du arbeiten gehst, lass’ ich mich scheiden!“ Denn er fürchtet um seine Reputation und fügt an: „Du versaust mir meinen ganzen Ruf.“
„Murmelbahn-Bauen“ als berufsfördernde Maßnahme
Ralf geht nicht davon aus, dass seine Frau mit Ende 50 noch einmal arbeiten geht. Doch Hannelore betont, dass ihr Maßnahmen drohen, wenn sie ihre Bewerbungen nicht schreiben kann. „Sollte ich Probleme mit den Bewerbungen haben, will er mich nächstes Jahr wieder in so eine Maßnahme reinstecken“. Doch Hannelore hat bereits an über zehn berufsfördernden Maßnahmen teilgenommen. Bei „Hartz und herzlich“-Jannis dagegen gibt es keine Wahl – sie muss arbeiten.
Zuletzt bastelte die Langzeitarbeitslose eine Kugelbahn in einer solchen Jobcenter-Maßnahme. Ralf platzt der Kragen, als Hannelore die Fotos davon zeigt. Er kann nicht verstehen, wie das Bauen einer Murmelbahn eine berufsfördernde Maßnahme sein kann. Für seine Frau ist jedoch viel mehr ihr Alter der Hauptgrund, warum sie keine Anstellung finden kann. „Mit über 50 hast du Schwierigkeiten, etwas zu finden.“
„Mir reicht‘s jetzt. Jetzt macht sie das“ – „Hartz und herzlich“-Ralf hat aufgegeben
Leistungsbezieher Ralf hat mit der Jobsuche abgeschlossen. In sozialen Netzwerken wird er deswegen oft angefeindet. Dazu sagt der 59-Jährige: „Mit der Meinung über mich haben die Leute recht.“ Allerdings spielt die Gesundheit von Ralf nicht mehr mit. Das ist der Hauptgrund, warum er auch vonseiten des Jobcenters als unvermittelbar gilt und man ihn gebeten hat, Rente zu beantragen. Der Rentenantrag wurde bereits dreimal abgelehnt.
Laut Auffassung der Rentenversicherung ist der 59-Jährige bedingt arbeitsfähig. Um den vierten Rentenantrag kümmert sich jetzt eine Mitarbeiterin des Bürgerservice. Ralf hat keine Motivation mehr: „Mir reicht‘s jetzt. Jetzt macht sie das.“ Er leidet unter gesundheitlichen Einschränkungen wie Diabetes, der Lungenkrankheit COPD sowie mehreren Herzleiden. Seine Ärzte haben dies für den neuen Antrag erneut bestätigt. Ob und wann Ralf tatsächlich Rente erhält, ist noch offen. (lu)